Zahnbeläge und Speisereste im Mund sind eine Brutstätte für Bakterien. Hier entstehen Karies und Paradontitis. Mit einer Zahnbürste, die Kauflächen sowie die Vorder- und Rückseiten der Zähne reinigt, entfernen Sie nur einen Teil der Beläge. Schätzen Sie, welche Fläche der Zähne auf die Zwischenräume entfällt. Es sind rund dreißig bis vierzig Prozent, die eine besondere Behandlung brauchen. Neben den Zwischenraumbürsten (Interdentalbürsten) ist Zahnseide das Mittel der Wahl, um Plaque an schwer zugänglichen Stellen zu entfernen. Was das angeht, ist der Zahnarzt in Frankfurt einig mit seinen Kollegen in Hamburg, Berlin oder München – sie alle bilden Dentalhygieniker aus, die nicht nur professionelle Zahnreinigung anbieten, sondern ihren Patienten auch erklären, wie sie Zahnseide zur optimalen Vorsorge richtig anwenden.
Verschiedene Sorten von Zahnseide
Was in der Zahnarztpraxis so einfach aussieht, will zu Hause vor dem Spiegel ein bisschen geübt sein, bis es zur täglichen Routine wird. Anfänger tun sich am leichtesten mit gewachster Zahnseide. Das Wachs hält die einzelnen Fäden zusammen, sodass die Zahnseide nicht ausfranst. Damit bleiben auch keine Filamente im Mund hängen. Einziger Nachteil: Es fehlt das charakteristische Quietschen von ungewachster Zahnseide auf sauberen Zähnen und damit die Erfolgskontrolle. Normalerweise wird die Zahnseide von oben in die Zwischenräume eingeführt. Das scheitert aber, wenn eine Brücke die Zahnzwischenräume verschließt. Für diese Fälle gibt es zugeschnittene Zahnseide mit einem versteiften Ende. Auf diese Weise kann sie einfach seitlich zwischen den Zähnen eingefädelt werden. Weitere Varianten sind die dickere Flauschzahnseide oder die bandförmige Zahnseide für größere Zahnzwischenräume.
So benutzen Sie Zahnseide richtig
Für eine Anwendung benötigen Sie ein ca. vierzig bis fünfzig Zentimeter langes Stück. In vielen Spendern hat die Zahnseide eine optische Markierung, die Ihnen das Abmessen erleichtert. Wickeln Sie die Zahnseide so um je einen Finger beider Hände, dass ein paar Zentimeter straff für die Arbeit am Zahn zur Verfügung stehen. Welche Finger Sie verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Vielen Menschen fällt es leicht, wenn sie die Zeigefinger nehmen und das eigentliche Putzen zudem mit dem Daumen (bei Rechtshändern dem rechten Daumen) unterstützen.
Zunächst bewegen Sie die gespannte Zahnseide wie eine Säge hin und her, bis sie in den Zahnzwischenraum geglitten ist. Jetzt beginnt das eigentliche Putzen. Dazu liegt die Zahnseide halbkreisförmig um den Zahn. Vom Zahnfleisch bis zum Zahnende bewegen Sie den Faden mehrfach hin und her, also im Oberkiefer von oben nach unten, im Unterkiefer von unten nach oben. Pro Zwischenraum passiert das zwei Mal – es grenzen ja zwei Zähne an jede Lücke. Wenn Sie in gleicher Weise zum nächsten Zwischenraum wechseln, verwenden Sie ein anderes Stück des Fadens, deshalb die großzügig bemessene Länge. Wer mit der langen Zahnseide und ihrer Nutzung mit zwei Händen nicht klarkommt, findet auch vorgefertigte Zahnseidehalter aus Kunststoff (sogenannte Flossetten). Sie haben die Form eines Y, und zwischen den oberen Enden ist ein kleines Stück Zahnseide eingespannt. Sie taugen aber nur für Zwischenräume, die von oben zugänglich sind. Außerdem kann man den Zahn nicht U-förmig umschließen, was die Reinigungswirkung beeinträchtigt. Wichtig ist bei allen Arten von Zahnseide das Ausspülen des Mundes am Ende der Prozedur, um die gelösten Beläge und Essensreste aus der Mundhöhle zu befördern.
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