Aubrey De Grey nennt den Zustand der embryonalen Keimzellen den Ursprungszustand ohne Altersschäden.
Ausgehend von diesem Gedanken sollte die Herstellung dieses Ausgangszustandes im Laufe des Lebens erneut möglich sein und uns ein tausendjähriges Leben ermöglichen.
Wovon Herr Grey nicht spricht, ist die Erkenntnis der Altersforschung, dass der Organismus genetisch gesteuert in der Exaktheit eines Computers ein Todesprogramm abspielt.
Nicht im Sinne von Sigmund Freud als einen Trieb zur unbelebten Materie zurück zu kehren.
Sonderns als terminales Lebensziel: Der Tod als Lebensprogramm vom Beginn der Geburt. Die Erkenntnis, welche die Homöopathie beitragen kann besteht darin, dass dieses Programm in einem Nachlassen von Fähigkeiten der Zellen besteht und in der Gegenwirkung eine Aktivierung von fehlerhaft ablaufenden Programmen zur Beseitigung fehlerhafter Zellen.
Das Programm ist so aufgebaut, dass der Organismus mit Hilfe von Autoimmunreaktionen das eigene Gewebe und Gehirn angreift.
Die Reaktion kann nützlich sein, wenn es darum geht entartete Zellen zu eliminieren und so Krebs vorzubeugen.
Im Laufe des Älterwerdens wird die Selektionsschärfe geringer, das Abwehrsystem vernichtet zunehmend mehr Zellen ohne deshalb gesünder zu werden. Zuerst werden periphere Organe angegriffen, im Laufe des Lebens, oft im 8. Lebensjahrzehnt, auch das Gehirn.
Was ursprünglich zur Krebsabwehr und Wahrung der Integrität des Organismus von der Evolution etabliert wurde, erweist sich im Laufe des Lebens als Todesmechanismus.
Das ist jedoch nur eine von mehreren Möglichkeiten.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass der Überwachungsvorgang, der sich gleichzeitig als Todesangriff erweist erlahmt oder nicht funktioniert.
Dann werden wir jedoch nicht etwa von alleine 1000 Jahre oder älter, sondern erhöhen das Risiko an entarteten Zellen durch Krebs zu erkranken, die Integrität des Organismus aufzugeben und so das Leben zu beenden.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, dass beide vorangehenden Programme richtig funktionieren. Dann werden wir meist älter, nur wird das Leben dann durch Bindegewebsschwäche und Schlaganfall beendet. Hier liegt ein ursprünglicher Alterungsmechanismus vor, indem die Zellen bei der Synthese von körpereigenen Stoffen nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
Allen drei Alterungserscheinungen lässt sich vorbeugen.
Dazu ist eine gründliche Familienanamnese erforderlich. Dabei zeichnet sich oft bereits am Leben der Vorfahren ab, welche Form der Alterung bei ihnen vorlag. Anschließend muss die Zuordnung des konkreten Patienten zu diesen Alterungsformen erfolgen und letztlich die passende Therapie dafür bestimmt werden.
Das erste Hauptproblem der Alterung ist deshalb nicht unbedingt Alterungsschäden zu reparieren, wie das de Grey vorschlägt.
Die Zielrichtung sollte zuerst darin bestehen den Konstitutionstyp zu bestimmen, dann die dafür passende Behandlungsstrategie des Abwehrsystems. Erst nachfolgend ist der Gedanke von de Grey von Bedeutung, die Stammzellen zur Verjüngung anzuregen um Gewebeschäden zu regenerieren.
Ohne die Herstellung eines gesunden Gleichgewichts riskiere ich, dass selbst gesunde frische körpereigene Stammzellen vom Abwehrsystem angegriffen und vernichtet werden..
Phylogenetisch hat sich der Tod als die überlegene Strategie erwiesen um überlebensfähigere Nachkommen zu erzielen. Damit wird ein Teil der Lebenskraft gewährleistet: Die Anpassung an die Umwelt. Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass wir einen wesentlichen Teil der Lebenskraft verändern, wenn wir in diesen Mechanismus eingreifen.
Die heutigen Krankheitsversorgungen der Industriestaaten ist bestens geeignet die weniger überlebensfähigen Nachkommen zu erzielen.
Das ist bereits durch das Fernhalten jedes Infektes vom Kleinkind durch Impfungen und Missbrauch von Antibiotika, Fiebermitteln und andere immunregulierende Medikamente bedingt. Evolutionsbiologisch haben wir dadurch keinen Vorteil, sondern müssen damit rechnen, dass über Generationen das Ungleichwicht des Alterns zu mehr Krebs und mehr Autoimmunkrankheiten führen wird.
Wer gesund alt werden will, sollte derartig überflüssige Eingriffe in das Immunsystem unterlassen und zuerst auf das harmonische Oszillieren der Lebenskraft achten. Dazu gehört gerade auch das regelmäßige Bewältigen harmloser Infekte.
Homöopathie ist bestens geeignet bereits im Kleinkindalter eine gesunde Lebenskraft herzustellen. Dabei muss auf ein Gleichgewicht zwischen Infektabwehr und Krebsabwehr schon in frühesten Lebensalter geachtet werden.
Ein Text von Lothar Brunke, Arzt für Homöopathie
(Hinweis: Die Ausführungen sind nicht zur Selbstbehandlung von Patienten geeignet. Bei Krankheiten sollten Patienten den Arzt ihres Vertrauens aufsuchen.)